PROJEKT: Kulturscheune Mandelbachtal (Wettbewerb)
Nachdem das ehemalige Bauernhaus Hoffmann abgerissen wurde, bildet sich für den Gesamtbereich Rathaus, Grundschule, Feuerwehr und Tierarztpraxis eine neue Möglichkeit den Innenbereich von Ormesheim neu zu gestalten.
Unser Entwurf orientiert sich gegenüber dem Rathaus als Ensemble. Dazwischen liegend kann ein Platz entstehen, der als neuer Ormesheimer Mittelpunkt und Kommunikationsplatz zwischen Rathaus und neuer Kulturscheune gestaltet werden kann. Im Mittelbereich könnte ein neuer Dorfplatz mit Wasserspielen und Brunnen entstehen. Dies könnte in der weiteren Planung z.B. unter Einbeziehung eines Künstlerwettbewerbes weiter herausgearbeitet werden.
Der Platz ist als in sich funktionierende Fläche mittels homogener Pflasterung vorgesehen, die sich strahlenförmig von der Kulturscheune zum Rathaus entwickelt.
Die eigentliche Kulturscheune besteht aus einem Festsaal mit dazugehöriger Bühne und einer eingebauten Empore, die wiederum mit einer Trennwand als kleiner Saal abgetrennt werden kann. Der Festsaal kann sowohl über die großzügigen Fenster in Richtung der Pfarrer-Kneipp-Straße, welche auch als ebenerdige Fluchtmöglichkeit dienen, als auch über Oberlichter an den beiden Dachenden natürlich belichtet werden. Die vorgesehene Bühne hat eine Höhe von ca. 80cm und kann individuell umgebaut und genutzt werden. Eventuell ist hier auch eine mobile Bühne möglich, sodass der gesamte Bereich multifunktional genutzt werden kann. Die Dachneigung von 37 Grad ist als Ziegeldach oder alternativ als Blechdach möglich.
Der innere Lobbybereich funktioniert als Bindeglied zwischen Halle und den im Süden angeordneten Funtionsräumen und wird über ein großzügiges Oberlicht in der Flachdachfläche belichtet. Hier sind im Erdgeschoss südlich die Serviceräume, wie Catering, Ausschank, Garderobe und die erforderlichen WC-Anlagen incl. Behinderten-WC angeschlossen. Über der Lobby befindet sich ein Galleriegeschoss, in welchem Vereins- und Nebenräume untergebracht sind. Dazu gehören auch Umkleiden mit Sanitärräumen. Die Vereinsräume können teilweise über bewegliche Trennwände in ihrer Anzahl und Größe verändert werden, wodurch im OG auch kleinere Veranstaltungen möglich sind. Ein Glasaufzug und eine großzügige Freitreppe verbinden die Ebenen miteinander. Ein weiterer Treppenraum, welcher auch zu Fluchtzwecken, dient befindet sich auf der dem Platz abgewandten Seite des Gebäudes.
Im Untergeschoss befindet sich die Technik wie auch die restlichen Lagerräume, die sowohl über den Aufzug als auch über die Treppe erschlossen werden können.
Die Halle ist als Fertigteil-Holzbau oder als Massivbau aus Betonfertigteilen denkbar. Die Dachkonstruktion ist als sichtbare filigrane Holz-Stahl-Konstruktion vorgesehen, die Fassade als, senkrecht stehende, stark strukturierte Holzfassade mit 16cm Wärmedämmung. Bei der Gestaltung inspirierte uns das ursprüngliche Konzept einer Kulturscheune.
Energie und Nachhaltigkeit:
Der Servicebereich wird als Massivbau errichtet und ebenfalls mit einer Holzfassade in gleichem Material wie die Haupthalle versehen, jedoch als waagerechte Struktur.
Das Nachhaltigkeitskonzept umfasst verschiedene Aspekte zur Maximierung von Energieeffizienz, Ressourcenschonung und Umweltschutz:
Energieeffizienz und Beheizung über das vorhandene BHKW:
Es wird vorgesehen, das Gebäude nach Möglichkeit an das vorhanden BHKW anzugliedern.
Optimierte Gebäudehülle:
Isolierung von Wänden und Decken, Dächern und Fenstern, um Wärmeverluste zu minimieren und Verwendung von hochisolierenden Materialien. Bei Hitzeentwicklung in der Halle ist eine natürliche Entlüftung über die Oberlichter möglich.
Intelligente Heizsysteme:
Installation von automatisierten Regelungssystemen, die die Heiztemperatur bedarfsgerecht steuern und den Energieverbrauch optimieren.
Lüftung mit Wärmerückgewinnung:
Wärmerückgewinnungssysteme:
Einsatz von Lüftungsanlagen mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung, um die in der Abluft enthaltene Wärme zur Erwärmung der Zuluft zu nutzen. Dies reduziert den Energiebedarf der Heizungsanlage erheblich.
Bedarfsgesteuerte Lüftung:
Sensoren zur Überwachung der Luftqualität (CO2, Feuchtigkeit, flüchtige organische Verbindungen) zur Anpassung der Lüftungsrate. Dies sorgt für eine optimale Raumluftqualität bei minimalem Energieeinsatz.
Wartungsmanagement:
Sicherstellung der Effizienz durch regelmäßige Wartung und Reinigung der Lüftungsanlagen.
Nachhaltige Materialien und Ressourcenschonung:
Ökologische Baumaterialien:
Verwendung von nachhaltig produzierten, recycelbaren und gesundheitlich unbedenklichen Materialien beim Bau und der Ausstattung. Wassermanagement:
Installation von Wasser sparenden Armaturen zur Reduktion des Trinkwasserverbrauchs.
Abfallmanagement:
Implementierung eines umfassenden Recycling- und Abfallvermeidungskonzeptes.