PROJEKT: Centre Hospitalier du Kirchberg (Wettbewerb)

Das Centre Hospitalier du Kirchberg entstand ab 1999 auf dem Kirchberg-Plateau in Luxembourg.   Das Gesamtklinikum besteht aus dem Hôpital Kirchberg und der direkt daran angeschlossenen Clinique Privée Dr. E. Bohler. Die INCOPA Plan GmbH wurde im Rahmen eines europäischen Wettbewerbes, bei dem wir den ersten Platz belegten, ausgewählt diesen Klinikkomplex für die Fondation François-Elisabeth zu planen.

Entwurfskonzept:
Das dem Neubauprojekt zugrunde liegende medizinische Konzept basiert auf dem liberalen System einer vorsorglichen und medizinischen Hilfeleistung, in dem die Ärzte in ihren jeweiligen medizinischen Fachrichtungen interdisziplinär über 24 Stunden hinweg als Team zusammenarbeiten. Mit seinen 306 Betten orientiert sich der Neubau an den heutigen Kapazitäten in den Kliniken Sacré Coeur und Ste. Elisabeth. Zusammen mit den 77 neu hinzukommenden Betten für Erwachsenenpsychiatrie, Jugendpsychiatrie und Neonatologie wird das neue Hôpital Kirchberg über 383 Betten verfügen. Das Gebäude beherbergt außerdem mehrere Labors und acht OPs. Die Angliederung der Privatklinik Dr. Bohler führt zu einem Gesamtbestand von 451 Betten.
Im Jahre 2006 wurde die private Klinik Dr. Bohler mit diesem neuen Gebäude auf den Kirchberg verlegt und dort an das Hôpital Kirchberg angeschlossen.
Mit 72 Betten in 50 Patientenzimmern, sechs Kreissälen und zwei OPs entstand eine moderne Klinik für Geburtshilfe und Gynäkologie. Mit ca. 2500 Geburten jährlich betreut die Clinique Dr. Bohler über ein Drittel aller Geburten im Großherzogtum Luxembourg. Außerdem werden hier pro Jahr ca. 3500 chirurgische Eingriffe durchgeführt. Aufgrund der angenehmen Atmosphäre und des guten Rufes der Clinique Dr. Bohler wird diese heute auch von Patienten, welche nicht aus Luxembourg stammen, als Behandlungsort gewählt. Derzeit wird die Clinique Privée Dr. E. Bohler zusätzlich um ein weiteres Gebäude, in welchen zusätzliche Praxen und Betten entstehen erweitert.

Energie und Nachhaltigkeit:
Für die beiden Teile des Klinikkomplexes, sowie für die aktuell im Entstehen befindliche Erweiterung wurden vorher Commodo-Incommodo-Genehmigungen gestellt, in deren Verlauf das Gebäude im Hinblick auf Umweltfreundlichkeit, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz bewertet wird. Für das Gebäude wurden langlebige, nachhaltige Baustoffe eingesetzt, wie z.B. Beton und Naturstein, die nach Ablauf der Lebensdauer des Gebäudes abbaubar oder recyclebar sein müssen. Auch der Betrieb ist im Rahmen dieses Verfahrens so zu optimieren, dass Betriebskosten und der Energieverbrauch so weit wie möglich minimiert werden können. Die Forderungen der zum Errichtungszeitpunkt gültigen Vorschriften im Bezug auf Energieeffizienz wurden deutlich übererfüllt. Es kommen Fernwärme, Kältegewinnung über das Fernwärmenetz, sowie alternative energien (PV) zum Einsatz.

Maison Médical
Der Erweiterungsbau wird in süd-östlicher Richtung im Abstand von ca. 7,0 m an die bestehende Clinique Dr. Bohler angegliedert. Mit seinen Abmessungen von ca. 31mx31m übernimmt der Neubau die vorhandene Gebäudestruktur des Hôpital Kirchberg und ergänzt sie als zusätzlicher Baustein.
Die Anbindung an die Clinique Dr. Bohler erfolgt über einen vier-geschossigen Verbindungsgang, welcher sich vom EG bis ins 3. OG erstreckt, wobei auf eine Verbindung im 1. OG verzichtet wird. Hier entsteht ein Abstellraum für das Maison Médicale. Die äußere Erschließung erfolgt über einen Steg von der Rue des Cabours zum Haupttreppenhaus mit Aufzug im EG des neuen Gebäudeteils. Eine zweite Anbindung erfolgt im 1.OG an das Hôpital Kirchberg, jedoch erfolgt der Zugang zum Verbindungsgang vom Hôpital Kirchberg aus nicht über die Intensivstation im ersten OG, sondern über die Funktionsbereiche im EG und das Treppenhaus. Mit den neu entstehenden Flächen kann der Bedarf an Praxisflächen gedeckt werden.